
Großes Interesse, klare Botschaften und ein gemeinsames Ziel: Die Podiumsdiskussion zur Rolle von Großwärmepumpen in der Wärmewende im Rahmen der Berliner Energietage 2025 machte deutlich, worauf es jetzt ankommt – eine echte „Ermöglichungskultur“. Expert:innen aus Praxis, Planung und Politik diskutierten engagiert über Herausforderungen und Lösungen beim Markthochlauf dieser Schlüsseltechnologie.
Großwärmepumpen als Schlüssel zur Wärmewende
Rund zwei Drittel der Fernwärme sollen in den kommenden 15 bis 20 Jahren aus Großwärmepumpen stammen – insbesondere aus Anlagen, die Wärme aus Oberflächengewässern gewinnen. Diese Botschaft prägte den Auftakt der Veranstaltung und unterstrich die enorme Bedeutung der Technologie. Dass der Blick ins Ausland zeigt, wie es gehen kann, machte das Eingangsstatement unseres Experten Dr. Henrik Pieper deutlich: Während Dänemark bereits auf einen etablierten Markt blickt, kämpft Deutschland noch mit Genehmigungshemmnissen und unklaren Rahmenbedingungen.
Erfahrung durch Umsetzung – und Mut zum Machen
Die Praxisexperten der Runde Dr. Ulrich Liebenthal von den Hamburger Energiewerken und Felix Hack von der MVV Umwelt GmbH waren sich einig: Großwärmepumpen brauchen ein stabiles Umfeld – und dieses entsteht nur durch echte Umsetzungserfahrung. Doch diese wird vielfach durch langwierige Genehmigungsverfahren und komplexe Abstimmungsprozesse mit Behörden ausgebremst. Der Appell der Runde: Deutschland braucht einheitliche und beschleunigte Verfahren – und mehr Mut, Projekte tatsächlich anzugehen.
Ein zentrales Schlagwort der Diskussion: „Ermöglichungskultur“. Dr. Heiko Huther von der AGFW-Projekt GmbH meinte damit einen grundlegenden Perspektivwechsel in Verwaltung und Politik – weg von einer Absicherungskultur, die vor allem Risiken minimiert, hin zu einem Denken in Lösungen und Machbarkeit. Auch der Förderrahmen wurde kritisch beleuchtet. Das Bundesprogramm effiziente Wärmenetze (BEW) muss verlässlicher und flexibler gestaltet sein, um dem Markthochlauf gerecht zu werden.
Optimismus trotz Hürden – die Richtung stimmt
Trotz der zahlreichen Herausforderungen war die Diskussion mit hochkarätigen Gästen – darunter auch Dr. Ute Hörrmann, Referatsleiterin Nah- und Fernwärmesysteme im BMWE – von Zuversicht und Gestaltungswillen geprägt. Immer mehr Projekte werden realisiert, und das Bewusstsein für die Bedeutung der Technologie wächst. Moderator Jakob Schlandt zog stellvertretend für die Runde ein positives Fazit: Es bewegt sich viel – nun gilt es, das Tempo deutlich zu erhöhen.
Danke an alle Mitwirkenden!
Ein herzliches Dankeschön geht an das engagierte Publikum, die inspirierenden Podiumsgäste und alle Mitwirkenden der Diskussionsrunde. Die Veranstaltung hat gezeigt: Die Wärmewende braucht Großwärmepumpen – und diese brauchen jetzt Rückenwind.

