
KOmmunALE wÄRMEPLANUNG: Ein wichtiger Baustein für die wärmewende
Kommunen spielen eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Wärmewende. Die Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität sind groß – umso wichtiger ist daher, den Transformationsprozess im Bereich der Wärmeversorgung strukturiert und integriert anzugehen. Kommunale Wärmepläne bilden die Grundlage, um Strategien und Maßnahmen für eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung aufzusetzen.
Das Hamburg Institut ist sowohl praktisch als auch wissenschaftlich mit der kommunalen Wärmeplanung bestens vertraut. Wir unterstützen Kommunen umfassend von der Bestands- und Potenzialanalyse über das Zielszenario bis zur Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog und beraten darüber hinaus zu Fördermöglichkeiten.
Eine nachhaltige Stadtentwicklung gewinnt in Kommunen zunehmend an Bedeutung. Hintergrund ist das Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken. Langfristiges Ziel ist die Treibhausgasneutralität bis 2045. Im Fokus hierbei: der Gebäudesektor. Er trägt mit rund 16 Prozent zu Deutschlands CO2-Emissionen bei. Um die festgelegten Emissionsreduktionsziele – manche Bundesländer sind hierbei sogar noch ambitionierter als der Bund – zu erreichen, sind Tempo und wirkungsvolle Maßnahmen gefragt.
Damit Maßnahmen zielführend und wirtschaftlich effizient sind, sollten nicht nur einzelne Gebäude, sondern gleich ganze Quartiere oder Städte adressiert werden. Kommunale Wärmepläne sind hierbei ein zentrales Instrument, um die Transformation der städtischen Wärmeversorgung strategisch zu planen und umzusetzen. In einigen Bundesländern ist die kommunale Wärmeplanung bereits verpflichtend.

Wozu dient die kommunale Wärmeplanung?
Für Gemeinden beantwortet die kommunale Wärmeplanung vor allem zwei Fragen: Welche ist die kosteneffizienteste Lösung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zu unserem Zieljahr? Und mit welchen konkreten Maßnahmen können wir diesen Zustand erreichen? So schaffen kommunale Wärmepläne Planungs- und Investitionssicherheit für alle Akteur:innen.
Die Transformation der Wärmeversorgung erfordert neben technischen Lösungen auch eine strategische Steuerung und eine Verzahnung verschiedener kommunaler Bereiche, beispielsweise mit der Stadtplanung. Vor dem Hintergrund der umfassenden Maßnahmen, die eines politischen Beschlusses und einer darauffolgenden Umsetzung bedürfen, ist ein frühzeitiger Start der kommunalen Wärmeplanung sehr sinnvoll.
Ebenfalls empfehlenswert ist die gemeinsame Betrachtung mehrerer aneinandergrenzender Kommunen über die Gemeindegrenzen hinweg. Bei einer solchen interkommunalen Wärmeplanung lassen sich größere Hebel und Synergien identifizieren und in der Folge Planungsprozesse besonders effizient durchführen.
Zur Erreichung der Klimaneutralität im Wärmesektor sind diese vier Handlungsfelder essenziell:
- Reduzierung des Wärmebedarfs durch energetische Gebäudesanierung
- Ausweitung der Wärmenetze (Verdichtung / Erweiterung Fernwärme, neue Quartiersnetze)
- Dekarbonisierung und Umbau der Wärmenetze durch Umstellung auf erneuerbare Wärmequellen und entsprechende Anpassung der Netzperipherie
- Dekarbonisierung der dezentralen Wärmeversorgung durch Phase-out von Erdgas und Heizöl, Ersatz insbesondere durch Wärmepumpen, ggf. ergänzt durch Brennstoffe auf Basis erneuerbarer Energien (z.B. Biomethan oder synthetisches Methan)
Was beinhaltet eine kommunale Wärmeplanung?
Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung werden aktuelle Daten erhoben und ausgewertet, Potenziale für erneuerbare Wärmequellen identifiziert und darauf basierend das optimale Zielszenario aufgestellt. Der Maßnahmenkatalog zeigt auf, wie das Ziel erreicht werden kann und welche Maßnahmen Priorität haben. Für die Wärmeplanung wird dabei das gesamte Stadtgebiet betrachtet. Sowohl bereits bestehende Systeme wie die Infrastruktur als auch zukunftsrelevante Themen wie das Gasnetz und zukunftsträchtige Technologien werden im Konzept berücksichtigt.
Kommunale Wärmeplanung – unsere Leistungen
Das Hamburg Institut befasst sich sowohl in der Praxis als auch auf wissenschaftlicher Ebene mit dem Thema kommunale Wärmeplanung. Für die Kommunalpolitik zeigen wir Szenarien und Handlungsoptionen auf, wie das Ziel einer bilanziell klimaneutralen Wärmeversorgung praktisch erreicht werden kann, und welche Kosten damit jeweils für die Kommunen sowie für die Bewohner:innen verbunden sind. Unsere Gutachten bilden damit das wissenschaftliche und energiewirtschaftliche Fundament, auf dessen Grundlage die Gemeinden eine konsistente Strategie und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung ihres Klimaziels beschließen können.

Bestandsanalyse
inkl. Ermittlung des Wärmebedarfs, Erstellung einer Energie- und Treibhausgasbilanz und einer räumlichen Darstellung

Potenzialanalyse
zur Ermittlung von Einsparpotenzialen und/oder lokalen Potenzialen von erneuerbaren Energien
– Durchführung von räumlichen Flächen-Analysen mit dem Ziel der Identifikation geeigneter und realisierbarer EE-Potenziale, basierend auf bestehenden Planungsvorgaben

Zielszenario
auf Basis der ermittelten Ergebnisse
– Räumlich gebietsscharfe Darstellung der Eignungsgebiete z. B. für prioritäre Fernwärme-Verdichtung
– Fernwärme-Erweiterung
– Quartierswärmenetze
– Dezentrale Versorgungslösungen

Kommunale Wärmewendestrategie
Welche Instrumente und Maßnahmen sollten zur Umsetzung des Zielszenarios angewendet werden?
– Zeitliche und räumliche Verortung der Maßnahmen, die im städtischen Handlungsbereich liegen
– Priorisierung von Maßnahmen, Erarbeitung einer gesamtstädtischen Transformationsstrategie
– Darstellung der nächsten erforderlichen Schritte zur Umsetzung

„Multiakteurs-Prozess“
Unterstützung bei der Einbindung / Beteiligung von Stakeholdern in einem begleitenden Prozess – parallel zur Erstellung des Gutachtens

Weiterführende Beratung
Kommunale Wärmeplanung als fortlaufende Prozess: Wie können Kommunen die Wärmeplanung sinnvoll fortführen und laufend aktualisieren?
– begleitende Beratung
– Schulungen / Workshops
Wie werden kommunale Wärmepläne gefördert?
Im Zuge der Überarbeitung der Kommunalrichtlinie hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die kommunale Wärmeplanung zu einem Förderschwerpunkt gemacht. Seit dem 1. November 2022 können Kommunen und kommunale Akteur:innen die Erstellung von Wärmeplänen unter dem Dach der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) zu attraktiven Bedingungen fördern lassen. So gelten im Zeitraum bis zum 31.12.2023 erhöhte Förderquoten von bis zu 90 Prozent im Regelfördersatz und bis zu 100 Prozent für finanzschwache Kommunen.
Nähere Informationen auf der Website des BMWK