Ein Meilenstein für die Wärmewende in Thüringen: Der Jenaer Stadtrat hat am 26. Juni 2025 die kommunale Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet beschlossen. Das Hamburg Institut war maßgeblich an der Konzeption und Ausarbeitung beteiligt.
Mit dem Beschluss gehört Jena zu den ersten Städten in Thüringen, die eine vollständige strategische Wärmeplanung vorlegen. Ziel ist es, die Wärmeversorgung in den kommenden Jahren auf klimaneutrale, verlässliche und bezahlbare Lösungen umzustellen – unter Berücksichtigung der jeweiligen örtlichen Gegebenheiten.
„Wir freuen uns, dass wir diesen wichtigen Prozess fachlich begleiten durften“, sagt Nico Jaeschke, Projektleiter beim Hamburg Institut. „Die Stadt Jena hat sehr früh erkannt, wie wichtig ein strategisches Fundament für die Wärmewende ist – und gleichzeitig einen lösungsorientierten, praxisnahen Weg gewählt.“
Gebietsscharfe Planung für ganz Jena
Im Rahmen der Planung wurde das Stadtgebiet in 57 Wärmeversorgungsgebiete unterteilt. Für jedes dieser Gebiete wurden individuelle Versorgungsperspektiven geprüft – von einem möglichen Anschluss an ein bestehendes oder künftiges Wärmenetz bis hin zu dezentralen Optionen wie Wärmepumpen.
Die Ergebnisse stehen ab sofort in einer interaktiven Online-Karte zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Wohnungswirtschaft können dort adressgenau nachvollziehen, welche klimafreundliche Heizform perspektivisch empfohlen wird.

Von der Strategie zur Umsetzung
Der Beschluss des Stadtrats markiert zugleich den Startpunkt für die Umsetzung: 26 priorisierte Maßnahmen wurden identifiziert, um die Transformation der Wärmeversorgung schrittweise voranzubringen. Dazu zählen unter anderem: technische Detailuntersuchungen in ausgewählten Gebieten, der Ausbau bestehender oder neuer Wärmenetze und Strominfrastruktur sowie Informations- und Beratungsangebote für Eigentümer:innen. Zudem ist vorgesehen, die Planung regelmäßig zu aktualisieren.
Öffentlichkeit beteiligt, Plan geschärft
Im Vorfeld des Beschlusses wurde der Entwurf öffentlich ausgelegt und durch eine breite Beteiligung ergänzt. „Wir haben die Akteurs- und Öffentlichkeitsbeteiligung intensiv begleitet und gesehen, wie groß das Interesse an einer transparenten und sozialverträglichen Wärmewende ist.“ Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung flossen in die finale Fassung ein – unter anderem durch die Erweiterung der Steckbriefe. „Genau diese Transparenz ist letztlich essenziell für die Akzeptanz der weiteren Wärmewende-Maßnahmen“, so Nico Jaeschke.