
Im Auftrag der Stadt hat das Hamburg Institut den kommunalen Wärmeplan für Bremerhaven erstellt. Bis 2038 soll die Wärmeversorgung klimaneutral, sicher und bezahlbar werden – mit klaren Maßnahmen für Stadtteile, Unternehmen und Bürger:innen.
Bremerhaven hat einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität gemacht: Am 26. August 2025 stellte das Umweltschutzamt den Entwurf des kommunalen Wärmeplans 2038 vor. Erstellt wurde er vom Hamburg Institut im Auftrag des Magistrats. Der Plan zeigt, wie Bremerhaven bis 2038 seine Wärmeversorgung klimaneutral gestalten kann – und dabei Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gewährleistet.
Warum ein Wärmeplan unverzichtbar ist
Heute basiert die Wärmeversorgung noch überwiegend auf Erdgas. Damit sind jährlich rund 310.000 Tonnen CO₂-Emissionen verbunden. Der Wärmeplan gibt nun Antworten auf die Frage: Wie lassen sich diese Emissionen Schritt für Schritt senken – und gleichzeitig die Menschen in der Stadt zuverlässig mit Wärme versorgen? Mit klaren Handlungsoptionen liefert der Plan Orientierung für Verwaltung, Wirtschaft und Bürger:innen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Quartieren Mitte, Lehe und Geestemünde, wo unsanierte Altbauten und ein hoher Energieverbrauch Sanierungen und den Ausbau von Wärmenetzen besonders dringlich machen.
Maßgeschneiderte Lösungen für jedes Quartier
Das Hamburg Institut hat die Stadt in verschiedene Gebiete unterteilt und sogenannte „Gebietssteckbriefe“ entwickelt. Sie zeigen, welche Technologien sich wo am besten eignen – ob Flusswärme aus der Weser, industrielle Abwärme oder dezentrale Wärmepumpen. Ergänzt wird dies durch einen Maßnahmenkatalog mit über 25 Empfehlungen, darunter Beratungsangebote, integrierte Sanierungsansätze und insbesondere der Ausbau von Wärmenetzen. „Besonders wichtig ist, dass Maßnahmen mit hoher Priorität schnell an den Start gehen – damit die Wärmewende greifbar wird und bis 2038 rund die Hälfte des Energiebedarfs über Wärmenetze gedeckt werden kann“, betont Justus Börms, Projektleiter beim Hamburg Institut.
Gemeinsam für die Wärmewende
Im Planungsprozess wurden Politik, Verwaltung, Energieversorger und Zivilgesellschaft frühzeitig eingebunden. Auch die Öffentlichkeit konnte sich bei Veranstaltungen informieren und ihre Perspektiven einbringen. Der Entwurf liegt aktuell in Bremerhaven aus und steht zudem online zur Verfügung.
Fazit: Ein fundierter Fahrplan liegt vor
„Der nun vorliegende Wärmeplan ermöglicht uns eine gesamtstädtische Sichtweise“, sagt Till Scherzinger vom Umweltschutzamt. „Wir können nun auf Basis valider Daten zukunftsgerichtete Entscheidungen treffen.“ Bremerhaven hat nun ein solides Fundament, um die Wärmewende Schritt für Schritt umzusetzen – und bis 2038 klimaneutral, sicher und bezahlbar zu heizen.