GO4Industry: Forschungsprojekt zu Nutzungsperspektiven von Herkunftsnachweisen in der Industrie abgeschlossen

Immer mehr Industrieunternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Produktion und Prozesse zunehmend klimafreundlich zu gestalten. Eine zentrale Voraussetzung dafür sind Energiequellen, die nachweislich und garantiert erneuerbar sind. Dies wiederum erfordert entsprechende vertrauenswürdige Nachweise, Richtlinien aus der Politik sowie praxisnahe Hinweise zur Umsetzung.

Grundlagen für ein umfassendes nationales Nachweiskonzept für erneuerbare Energien
An diesem Punkt setzt das Projekt GO4Industry an: Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), wurden Grundlagen für ein umfassendes nationales Nachweiskonzept für erneuerbare Energien (EE) erforscht. Dies schließt eine Analyse ein, wie Herkunftsnachweise und weitere Nachweiskonzepte für erneuerbare Energiequellen zukünftig zusammenspielen könnten.

Hintergrund des Projekts war auch die 2018er Novelle der Erneuerbaren Energien-Richtlinie der EU. Darin wird das Anwendungsgebiet ausgeweitet: Neben Ökostrom sollen künftig auch Herkunftsnachweise für erneuerbare Gase (inklusive Wasserstoff) sowie für Wärme und Kälte ausgestellt werden.

GO4Industry wurde von einem Projektteam, bestehend aus Expertinnen und Experten vom Hamburg Institut sowie von Green Gas Advisors, bearbeitet. Das Projekt war in drei Arbeitspakete untergliedert:

  • Grundlagen: Analyse der Rahmenbedingungen für die Nachweisführung für erneuerbaren Energien und der instrumentellen Möglichkeiten von Herkunftsnachweisen
  • Energieträger: Analyse zu den besonderen Herausforderungen bei der Einführung bzw. Weiterentwicklung von EE-Nachweissystemen für die Energieformen Strom, Gase, Wärme/Kälte und flüssige Brennstoffe
  • Anwendung in der Industrie: Analyse der Potenziale sektorenspezifischer Herkunftsnachweise für die unternehmerische und produktspezifische Treibhausgasbilanzierung sowie deren Vergleichbarkeit und somit Beitrag zur unternehmerischen Klimaneutralität

Das Team vom Hamburg Institut befasste sich schwerpunktmäßig mit diesen Themenfeldern:

  • Herausforderungen und (Weiter-)Entwicklungsperspektiven für Nachweissysteme im Strom- und Wärme-/Kältebereich
  • Umgang mit Schnittstellen zwischen Energiesektoren
  • Nachweisführung erneuerbarer Energien in der Industrie

Interdisziplinärer Austausch
Der Austausch mit Stakeholdern war ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Dazu fanden mehrere Workshops mit Vertreter:innen aus Industrie, Wissenschaft und Energiewirtschaft statt. Beim Abschluss-Workshop am 22. September 2022 stellte das Projektteam dem BMWK und BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) sowie weiteren interessierten öffentlichen Stellen Ergebnisse aus den veröffentlichten Berichten vor.

Berichte zum Download auf Projekt-Website
Auf der Website go4industry.com sind nähere Informationen zum Projekt zu finden. Zudem stehen im Bereich „Publikationen“ die im Rahmen von GO4Industry erschienen Berichte in deutscher und englischer Sprache zum Download bereit.


Folgende Berichte wurden vom Hamburg Institut erarbeitet:

Grundlagen:

G2: Zweck und instrumentelle Leistungsfähigkeit von Herkunftsnachweisen
Status quo und Weiterentwicklungsperspektiven

G4: Sektorale, rechtliche und länderübergreifende Schnittstellen in Erneuerbare-Energien-Nachweissystemen

Energieträger:

E1: Perspektiven für die Weiterentwicklung von Erneuerbare-Energien-Nachweisen für Strom

E3: Herkunftsnachweise für Wärme und Kälte

Anwendung in der Industrie

I1: Nachweisführung erneuerbarer Energien in der Industrie