Welches technische und wirtschaftliche Potenzial haben Großwärmespeicher in Kombination mit erneuerbarer Wärmeerzeugung in deutschen Fernwärmesystemen sowie im übergeordneten Energiesystem? Dieser Frage gehen wir im Forschungsprojekt „SysGF: Systemische Analyse von Großwärmespeichern in der Fernwärme“ nach. Dazu werden die Fernwärmesysteme in ein detailliertes Modell des deutschen Energiesystems integriert und unter Berücksichtigung der Sektorenkopplung optimiert.
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Forschungsvorhaben mit dreijähriger Laufzeit wird von einem Konsortium unter der Leitung der Hamburg Institut Research gGmbH (HIR) bearbeitet. Projektpartner sind die Technische Universität Berlin (TUB) – Fachgebiet Digitaler Wandel in Energiesystemen sowie die AGFW-Projektgesellschaft für Rationalisierung, Information und Standardisierung mbH (AGFW).
Großwärmespeicher spielen eine zentrale Rolle für die klimaneutrale Fernwärme. Trotz ihrer technischen Vielfalt werden sie in Energiesystemmodellen jedoch oftmals nur vereinfacht betrachtet. Durch die angestrebte erweiterte Modellierung von Großwärmespeichern, die standortspezifische, geographische und infrastrukturelle Gegebenheiten berücksichtigt, soll das Projekt eine wesentliche Wissenslücke schließen.
Was das Forschungsvorhaben besonders macht, erläutert Dr. Matthias Sandrock: „SysGF unterscheidet sich von anderen Projekten vor allem durch den systemischen Modellierungsansatz. Der Fokus liegt auf einer Gesamtsystemoptimierung, bei der die Wärmeversorgung übereinstimmend mit der Energieerzeugung gestaltet wird. Dabei werden Investitionen in den Wärmesektor, erneuerbare Energieerzeugung, -transport, -speicherung sowie Wasserstoffwirtschaft und Industrie gleichzeitig optimiert. Auf diese Weise lassen sich wechselseitige Abhängigkeiten und Technologie-Synergien umfassend darstellen.“
Nähere Informationen zum Forschungsprojekt „SysGF: Systemische Analyse von Großwärmespeichern in der Fernwärme“