Was hat uns im Jahr 2020 am meisten bewegt? Diese Frage beantworten die drei Geschäftsführer des Hamburg Instituts in der letzten Newsletter-Ausgabe dieses Jahres. Lesen Sie hier, auf welche marktbewegenden Aufgaben Christian Maaß sich freut, was Dr. Matthias Sandrock an der Trendwende im Fernwärmebereich überrascht und wo Robert Werner bedeutende Veränderungen im Markt für Erneuerbare sieht.
„2020 war ein Jahr des Durchbruchs.“
Christian Maaß freut sich über Veränderungen in den Köpfen und auf marktbewegende Aufgaben.
„Nach meinem Eindruck war 2020 ein Jahr des Durchbruchs in vielen Entscheider-Köpfen. In der Politik und in der Wirtschaft setzt sich zunehmend die Einsicht durch, dass in der Energiewelt nichts bleiben wird, wie es bislang war. Und dass es jetzt höchste Zeit ist, sich auf den Wandel einzustellen.
Zwar hat die aktuelle Bundesregierung noch nicht ernsthaft mit dem Bau eines neuen Regelungsrahmens zur Klimaneutralität begonnen – aber alle ahnen, dass die Bundestagswahl im Herbst zu fundamentalen Änderungen führen dürfte. Dies und auch der europäische Green Deal wird viele Geschäftsmodelle grundlegend verändern. Hierauf versuchen sich unsere Kunden vorzubereiten – wir spüren einen deutlich erhöhten Beratungsbedarf und den Willen zu radikaleren Änderungen auf Seiten unserer Kunden, egal ob in Ministerien und Kommunen oder in Unternehmen und Verbänden.
Viele unserer Vorschläge wurden aufgegriffen und umgesetzt – von der Solarpflicht in Baden-Württemberg über die Integration von Klärwerks-Großwärmepumpen in der letzten KWKG-Novelle bis zur Umsetzung von saisonalen Aquifer-Wärmespeichern und Wärme-Herkunftsnachweisen im Hamburger Reallabor. Das macht Mut für die nächsten Jahre, die noch deutlich stärkere Veränderungen brauchen. Doch so grausam die Corona-Pandemie auch ist, hat sie doch eines gezeigt: Mit entschlossenem Handeln und zuvor ‚undenkbaren‘ Maßnahmen kann man auch große Krisen bewältigen – Zögern und das Ausblenden von naturwissenschaftlichen Zusammenhängen führen hingegen nur weiter in die Katastrophe.“
„Aus der Nische wird breite Anwendung.“
Dr. Matthias Sandrock staunt über die Trendwende im Fernwärmebereich.
„Was mich 2020 am meisten beeindruckt hat, ist die Transformation im Bereich Fernwärme. Seit Bestehen des Hamburg Instituts haben wir vehement die Ansicht vertreten, dass die großflächige Integration von Erneuerbaren in das Fernwärmesystem ein elementarer Baustein der Energiewende ist. Dafür ernteten wir lange Zeit nicht nur Lob und Jubel. Umso mehr fühlen wir uns heute bestätigt, dass sich diese Überzeugung zunehmend durchsetzt und mittlerweile ein signifikantes Umdenken im Markt stattfindet. Der Bedarf nach Fernwärme wird klar erkannt, ebenso wie die Potenziale vielfältiger Erzeugungsoptionen und Wärmequellen. Aus der Nische wird breite Anwendung.
Ich sehe hier eine wirklich positive Aufbruchstimmung und freue mich auf den weiteren Austausch mit den vielen verschiedenen Akteuren auf Seiten der Unternehmen, Verbände und Politik. Unsere Expertise ist durch zahlreiche Projekte sowie durch hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten Jahren stetig gewachsen. Und so werden wir auch 2021 mit Hochdruck spannende Themen wie Wärmepumpen, Geothermie, Solarthermie, Abwärme und saisonale Wärmespeicher vorantreiben.“
„Die Wirtschaft nimmt Fahrt auf beim Thema Klimaneutralität.“
Robert Werner sieht große Veränderungen im Markt für Erneuerbare.
„Zu den größten Erfolgen in 2020 zählt für mich, wie stark wir uns im Beratungsfeld Klimaneutralität etablieren konnten. Wir sehen, dass Unternehmen sich mit einer ganz neuen Ernsthaftigkeit damit befassen, Klimastrategien aufzusetzen und ihre Emissionen tatsächlich zu reduzieren. Unser Eindruck ist, dass die Wirtschaft derzeit mehr Dynamik in die CO2-Debatte bringt als die Politik.
Diese spannende Entwicklung ist direkt verknüpft mit dem Thema Ökostrom, einem weiteren Schwerpunkt des Hamburg Instituts. Insbesondere durch green PPA vollzieht sich eine signifikante Veränderung der Energiemärkte – Stichwort Erneuerbaren-Ausbau ohne Förderung. Die Industrie spielt hierbei eine große Rolle, wie wir in unseren zahlreichen Projekten mit Unternehmen und Verbänden sehen.
Bleibt festzuhalten: Für das Hamburg Institut war 2020 kein Krisenjahr. Nach der erstaunlich reibungslosen Umstellung auf vornehmlich digitale Prozesse konnten wir sogar unseren Wachstumskurs fortsetzen. Wir haben sowohl den Kreis unserer Kunden als auch der Mitarbeitenden deutlich diversifiziert und erweitert. Somit sind wir bestens aufgestellt, um unser immer breiter werdendes Wissen rund um Klimaschutz und Energiewende noch stärker in den Markt zu bringen.“