Die interkommunale Wärmeplanung für die Städte Iserlohn und Hemer ist ein wesentlicher Schritt, um den Bürger:innen einen Überblick zu geben, wo zukünftig Fern-/ Nahwärmeversorgungen oder lokale Einzellösungen entstehen können. Durch die gemeinsame Beauftragung des Hamburg Instituts nutzen die Städte Synergieeffekte bei der Entwicklung des kommunalen Wärmeplans. Zudem grenzen die Stadt- sowie Netzgebiete der Versorger stellenweise aneinander, sodass eine lokal übergreifende Potenzialanalyse eines der Projektziele darstellt.
Hintergrund & Aufgabe
Das 2024 in Kraft getretene Wärmeplanungsgesetz (WPG) verpflichtet alle Kommunen in Deutschland zur Erstellung einer Wärmeplanung für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Für die Bürgerinnen und Bürger aus Iserlohn und Hemer bedeutet das langfristig eine Übersicht, in welchen Stadtteilen welche Form der Wärmeversorgung möglich und sinnvoll ist. Die interkommunale Wärmeplanung fungiert dabei als strategisches Planungsinstrument: Dargestellt werden Eignungsgebiete für zukunftsfähige dezentrale Wärmeversorgungsoptionen, auf deren Grundlage im weiteren Verlauf konkrete Energieversorgungsmaßnahmen der Kommunen abgeleitet werden können.
Inhalt & Arbeitspakete
Die vier wesentlichen Handlungsfelder zur Erreichung der Klimaneutralität im Wärmesektor sind:
- Reduzierung des Wärmebedarfs durch energetische Gebäudesanierung und erhöhte Energieeffizienz in Gewerbe und Industrie
- Ausweitung der Wärmenetze (Verdichtung/Ausweitung Nahwärme, neue Quartiersnetze)
- Dekarbonisierung und Umbau der Wärmenetze durch Umstellung auf erneuerbare Wärmequellen und entsprechende Anpassung der Netzperipherie
- Dekarbonisierung der dezentralen Wärmeversorgung durch Ersatz von Erdgas und Heizöl durch erneuerbare Energiequellen
Die kommunale Wärmeplanung in Iserlohn und Hemer umfasst folgende Arbeitsschritte:
- Analyse des Ist-Zustands: Dabei werden Daten erfasst, der Wärmebedarf ermittelt sowie Infrastrukturplanungen und Bestandsstrukturen betrachtet.
- Prognose des künftigen Wärmebedarfs und Potenzialanalyse: Wo stehen geeignete Flächen, Wärmequellen und sonstige Potenziale zur Verfügung?
- Zielszenario: Darin wird der Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis spätestens 2045 aufgezeigt.
- Kommunale Wärmewendestrategie mit priorisiertem Maßnahmenkatalog: Sie ist das Ergebnis der zuvor durchgeführten Schritte und dient als Fahrplan zur Gestaltung der klimaneutralen Wärmeversorgung.
- Begleitende Akteursbeteiligung: Sie soll sicherstellen, dass die Interessen und Bedürfnisse verschiedener Stakeholder der beiden Städte angemessen berücksichtigt werden.