Klimaneutrale Wärmeversorgung (seit 2024)

Kommunale Wärmeplanung der Landeshauptstadt Potsdam

Potsdam treibt die Wärmewende voran. Bis 2045 muss die Landeshauptstadt klimaneutral sein. Ein wichtiger Baustein dabei: die kommunale Wärmeplanung. Das von der Stadt beauftragte Hamburg Institut kann auf die bereits erstellte Bestandsanalyse aufsetzen.

Hintergrund & Aufgabe

Bis 2045 muss Potsdam klimaneutral werden. Die Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam (EWP) soll die Strom- und Wärmeversorgung im Stadtgebiet bereits bis 2035 sozial verträglich fossilfrei gestalten. Die Wärmeversorgung spielt dabei eine zentrale Rolle, denn hier entstehen rund 38 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen in Potsdam. Wie genau künftig klimaneutral geheizt werden soll, ermittelt die Stadt im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet. Sie dient als strategischer Fahrplan für eine weitgehend treibhausgasneutrale Wärmeversorgung.

Das Anfang 2024 in Kraft getretene Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (BMWSB – Kommunale Wärmeplanung – Kommunale Wärmeplanung (bund.de) verpflichtet Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohner:innen, zu denen auch die Landeshauptstadt Potsdam gehört, bis zum 30. Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen.

Inhalt & Arbeitspakete

Zur Erreichung der Klimaneutralität im Wärmesektor sind vier wesentliche Handlungsfelder in den Blick zu nehmen:

  1. Reduzierung des Wärmebedarfs durch energetische Grundsanierung und erhöhte Energieeffizienz in Gewerbe und Industrie
  2. Ausweitung der Wärmenetze (Verdichtung/Ausweitung Fernwärme, neue Quartiersnetze)
  3. Dekarbonisierung und Umbau der Wärmenetze durch Umstellung auf erneuerbare Wärmequellen und entsprechende Anpassung der Netzperipherie
  4. Dekarbonisierung der dezentralen Wärmeversorgung durch Ersatz von Erdgas und Heizöl durch erneuerbare Energiequellen

Die kommunale Wärmeplanung in Potsdam umfasst folgende Arbeitsschritte:

  • Analyse des Ist-Zustands: Dabei werden Daten erfasst, der Wärmebedarf ermittelt sowie Infrastrukturplanungen und Bestandsstrukturen betrachtet. Dieser Schritt ist in Potsdam bereits vor dem Start der kommunalen Wärmeplanung erfolgt, das Hamburg Institut plausibiliert und ergänzt die Bestandsanalyse, um sie für weitere Untersuchungen zu verwenden.
  • Prognose des künftigen Wärmebedarfs und Potenzialanalyse: Wo stehen geeignete Flächen, Wärmequellen und sonstige Potenziale zur Verfügung?
  • Zielszenario: Darin wird der Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis spätestens 2045 aufgezeigt.
  • Kommunale Wärmewendestrategie mit priorisiertem Maßnahmenkatalog: Sie ist das Ergebnis der zuvor durchgeführten Schritte und dient als Fahrplan zur Gestaltung der klimaneutralen Wärmeversorgung.
  • Begleitende Akteursbeteiligung: Sie soll sicherstellen, dass die Interessen und Bedürfnisse verschiedener Stakeholder der Stadt angemessen berücksichtigt werden.