Räumliche Erfassung von Abwärmepotenzialen in Hamburg

Die von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) beauftragte Studie erlaubt erstmals eine umfassende räumliche Erhebung von Abwärmepotenzialen für die Stadt Hamburg. Darin wurden Abwärmequellen, -gebiete und -branchen systematisch analysiert. Auf Basis der vorliegenden Daten wurden neben den theoretischen Abwärmepotenzialen auch weitere Eignungsfaktoren ermittelt. Die Kategorisierung und Bewertung der Quellen ermöglichen eine Priorisierung von Unternehmen, Wirtschaftszweigen und Gebieten.

Ausgangssituation & Aufgabe

Hamburg transformiert seinen Wärmesektor konsequent vor dem Hintergrund der nationalen Emissionsziele. Der Hamburger Klimaplan definiert die Wärmewende als zentralen Schwerpunkt, wobei die leitungsgebundene Wärmeversorgung aufgrund ihres hohen Potenzials zur Integration erneuerbarer Wärme und unvermeidbarer Abwärme eine Schlüsselrolle einnimmt. Eine wichtige Grundlage dafür ist die räumlich aufgelöste Analyse verfügbarer erneuerbarer Wärme- und Abwärmepotenziale, die besonders in urbanen Räumen vorliegen und zur Bewertung und Erschließung für die zukünftige Wärmeversorgung herangezogen werden.

Vorgehen & Inhalte der Studie

Im Rahmen des 2025 veröffentlichten Gutachtens „Räumliche Erfassung von Abwärmepotenzialen in Hamburg“ wurden zunächst vorhandene, theoretische Abwärmepotenziale identifiziert und quantifiziert. Darauf aufbauend wurden die nutzbaren Potenziale auf Basis einer Kategorisierung, Bewertung und anschließenden Priorisierung analysiert. Das Ergebnis ist eine räumlich differenzierte Erfassung von Abwärmepotenzialen, die in das Hamburger Wärmekataster integriert werden können. Die Analyse erfolgt dabei auf einer breiten Datenbasis, jedoch ohne konkrete Firmenansprache.

Das vorliegende Gutachten stellt eine Aktualisierung der bereits 2023 durch das Hamburg Institut durchgeführten „Räumlichen Erfassung von Abwärmepotenzialen in Hamburg“ dar. Im ursprünglichen Projektverlauf standen keine standortspezifischen Energieverbrauchsdaten, welche einen methodischen Grundpfeiler des Gutachtens darstellen sollten, zur Verfügung. Durch das in Kraft getretene „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ (WPG) konnten diese im Zuge der Wärmeplanung erhobenen Daten nun genutzt werden. Zusätzlich wurde die Plattform für Abwärme der Bundesstelle für Energieeffizienz als neue prioritäre Datengrundlage einbezogen. Ziel der Aktualisierung war somit vornehmlich eine verbesserte Datenbasis und höhere Ergebnisqualität.

Insgesamt konnten im Rahmen der Studie 1.403 abwärmerelevante Quellen identifiziert werden. Von diesen wurden 27 als sehr geeignete Quellen eingestuft, weitere 320 Standorte sind in der nächstbesseren Kategorie eingeordnet. Ein großer Teil der Quellen liegt bereits in bestehenden oder potenziellen Wärmenetzgebieten und weist damit besonderes Nutzungspotenzial für die Fernwärme auf.

Download

Link zur Download-Möglichkeit der Studie auf dem Transparenzportal der Stadt HH:
Abwärmepotenziale in Hamburg