
Wie sieht ein klimafreundliches und zukunftsfähiges Fernwärmesystem aus – heute und morgen? Im Netzwerk innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland (IGFN) dreht sich alles um die vielfältigen Antworten auf diese Frage – unter anderem durch fachlichen Austausch und das Teilen von Best-Practice-Beispielen. Und so lieferte auch das 14. Netzwerktreffen wieder besondere Praxiseinblicke. Eine rund 20-köpfige Gruppe traf sich am 23. September 2025 auf dem ehemaligen Kelloggs-Gelände in Bremen, um das Energiekonzept für das Stadtquartier Überseeinsel kennenzulernen und zu diskutieren.
IGFN begrüßt 13. Netzwerk-Mitglied
Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch das Hamburg Institut. Dr. Tobias Zimmermann konnte bei dieser Gelegenheit auch die AVACON Natur GmbH als neues und mittlerweile 13. Mitglied im Netzwerk willkommen heißen. Anschließend standen spannende Einblicke in Planung und Umsetzung des Projekts Überseeinsel im Mittelpunkt. Gleich zwei Ansprechpartner der Ingenieurgesellschaft STADT.ENERGIE.SPEICHER GmbH, die das Energiekonzept für das Projekt Überseeinsel entwickelt hat, nahmen sich Zeit für das Netzwerk-Treffen: Nach der Einführung durch Roberto Schippmann, Prokurist und kaufmännische Geschäftsleitung, führte der technische Leiter Matthias Spallek durch die Anlage.
Klimafreundliche Technologie-Kombination für maximale Flexibilität
Auf der Überseeinsel in Bremen wurde im April 2025 ein innovatives Energiekonzept für ein Stadtquartier mit 63.000 m² Wohn- und 55.000 m² Gewerbefläche in Betrieb genommen. Es setzt konsequent auf modernste Technologien – darunter vier Flusswasser-Großwärmepumpen mit insgesamt 5 MW thermischer Leistung, innovative Wärmetauscher- und Eiserzeugungssysteme, ein 600 m³ Wärmespeicher sowie ein 1 MW starkes Power-to-Heat-Modul. Eine überzeugende Kombination, die eine besonders flexible und klimafreundliche Energieversorgung ermöglicht. Das sieht auch der Bundesverband Wärmepumpe e.V. so, der die Überseeinsel kürzlich als „Referenz des Monats“ vorstellte (mehr dazu).

Blick auf Förderrahmen für Großwärmepumpen
Nach der Besichtigung der Anlage gab Dr. Henrik Pieper einen Überblick aktueller Entwicklungen im Genehmigungs- und Förderrahmen für Großwärmepumpen – insbesondere im Kontext der BEW-Förderung. Zum Abschluss wies Kristina Schumacher auf branchenrelevante Veranstaltungen hin und koordinierte die Themen-Abstimmung der kommenden Netzwerk-Treffen: „Biomethan – Beschaffung, Erzeugung und Märkte“ sowie „Stromnetzintegration mit Fokus auf Flexibilität, Netzanschlüsse und neue Geschäftsmodelle“.
Das Treffen bot erneut eine Plattform für intensiven Austausch und hochwertige Diskussionen. Unser herzlicher Dank gilt allen Beteiligten sowie den Gastgebern in Bremen für ihre Offenheit und die beeindruckenden Einblicke in das Überseeinsel-Projekt.
Erfahrungen aus dem Netzwerk beim 12. Saarländischen Energiekongress
Das Netzwerk innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland (IGFN) blickt mittlerweile auf rund dreieinhalb Jahre Bestehen und 14 Treffen der insgesamt 13 Mitgliedsunternehmen zurück – jedes davon mit einem aktuellen Fokusthema. Welche Erfahrungen und Erkenntnisse sind aus dem Branchennetzwerk bereits hervorgegangen? Das berichtete Dr. Tobias Zimmermann, Head of Renewable Heat beim Hamburg Institut, beim 12. Saarländischen Energiekongress am 29. September 2025.
Veranstaltet vom IZES, wurden dort Herausforderungen und Chancen der unterschiedlichen Akteure im Energiesystem betrachtet und diskutiert, wie Flexibilisierungsmöglichkeiten im Hinblick auf eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende nachhaltig gestaltet werden können. Genau dies ist auch das Ziel des IGFN: Im technologischen Fokus der engagierten Versorgungsunternehmen stehen Wärmepumpen und Wärmenetze im Zusammenspiel mit Speicherung.