Klimaneutrale Wärmeversorgung im Blick: Herford startet kommunale Wärmeplanung

Wie kann eine klimaneutrale Wärmeversorgung für Herford aussehen? Dieser Frage geht die nordrhein-westfälische Stadt seit März 2024 im Zuge der kommunalen Wärmeplanung nach. Das Projekt umfasst die Analyse des Wärmebedarfs, die Identifizierung von erneuerbaren Wärmequellen und -ressourcen sowie die Entwicklung von Strategien, um den Wärmebedarf auf lokaler Ebene zu decken. Mit der Durchführung der kommunalen Wärmeplanung hat die Stadt Herford das Hamburg Institut beauftragt.

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045. Um dies zu erreichen, spielt der emissionsintensive Gebäudesektor eine Schlüsselrolle. Damit verbunden ist die Notwendigkeit einer umfassenden Transformation der Wärmeversorgung. Die kommunale Wärmeplanung ist dafür ein wichtiges Instrument, denn sie bietet Städten und Gemeinden eine strukturierte, ganzheitliche Betrachtung des heutigen und künftigen Wärmesystems – und damit eine fundierte Basis, um Ziele zu setzen und geeignete Maßnahmen abzuleiten. Herford hat diesen Prozess im März gestartet – unter der Zielsetzung, schon 2040 Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Ganzheitliche Betrachtung der städtischen Wärmeversorgung

Für die Wärmeplanung wird in den kommenden Monaten das gesamte Stadtgebiet flächendeckend in den Blick genommen. Sowohl bereits bestehende Systeme wie die (Fernwärme-) Infrastruktur als auch innovative Technologien fließen in das Konzept ein. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Akteurslandschaft in Herford, die von Anfang an in das Projekt einbezogen wird. Die kommunale Wärmeplanung, die noch im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen sein soll, umfasst mehrere Arbeitsschritte:

  • Bei der Analyse des Ist-Zustands werden Daten erfasst, der Wärmebedarf ermittelt sowie Infrastrukturplanungen und Bestandsstrukturen betrachtet.
  • Anschließend erfolgt die Prognose des künftigen Wärmebedarfs sowie eine Potenzialanalyse.
  • Den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2040 zeigt das Zielszenario auf.
  • Auf dieser Basis wird eine kommunale Wärmewendestrategie mit priorisiertem Maßnahmenkatalog aufgesetzt.
  • Begleitend werden im Zuge der Akteursbeteiligung die verschiedenen Stakeholder der Stadt aktiv einzogen. Information und Dialog sollen sicherstellen, dass die Interessen und Bedürfnisse der relevanten Akteure angemessen berücksichtigt werden.

„Die kommunale Wärmeplanung ist gleich auf mehreren Ebenen ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung und schließlich zur Klimaneutralität“, betont Senior Berater Felix Landsberg, der das Projekt beim Hamburg Institut leitet. „Sie kann entscheidende Impulse geben, um den städtischen Energieverbrauch zu optimieren, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Widerstandsfähigkeit gegenüber künftigen Herausforderungen im Energiesektor zu stärken.“

Weitere Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung in Herford gibt es hier.