Die Automobilindustrie ist eine Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft. Mit ihren komplexen Wertschöpfungsketten und weit verzweigten Zulieferstrukturen stellt der tiefgreifende Wandel, in dem sie sich gerade befindet, eine enorme Herausforderung dar. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen und zugleich Wertschöpfung und Arbeitsplätze am Automobilstandort Deutschland zu sichern, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Expertenkreis Transformation der Automobilwirtschaft (ETA) ins Leben gerufen.
Der ETA soll ziel- und adressatenorientierte Handlungsempfehlungen – vornehmlich an die Politik – entwickeln. Hierzu wurden fünf Schwerpunktthemen identifiziert, mit denen sich jeweils eigene Arbeitsgruppen befassen. Eines dieser Schwerpunktthemen ist die „Dekarbonisierung der Automobilen Wertschöpfungsketten“. Verantwortlich für die Umsetzung ist das Umweltbundesamt (UBA), das wiederum die HIR Hamburg Institut Research sowie Horváth und Partner als Unterauftragnehmer mit der Durchführung des Projekts „Methoden zur Treibhausgasbilanzierung von Produkten in der Automobilindustrie“ beauftragt hat.
Der inhaltliche Fokus des Projekts liegt auf
- der Bestandsaufnahme und Analyse von verfügbaren Methoden zur Erstellung eines Product Carbon Footprints (PCF) für (Zwischen-)Produkte der automobilen Wertschöpfungskette,
- der Identifikation von bestehenden Hemmnissen und
- der Entwicklung von Vorschlägen zur Überwindung dieser Hemmnisse.
Als erste Zwischenergebnisse wurden nun drei vom Hamburg Institut erstellte Kurzpapiere veröffentlicht. Darin werden die Aspekte Allokation, Energie und Recycling im Kontext der Treibhausgasbilanzierung von Produkten beleuchtet. Die in den Kurzpapieren enthaltenen Impulse, Empfehlungen und Ansätze für weiterführende Diskussionen sind in die Handlungsempfehlungen eingeflossen, die der Expertenkreis in seinem Bericht „Eine Währung für den Klimaschutz: Plädoyer für eine weltweit harmonisierte Carbon Accounting Methodik in den Lieferketten der Automobilindustrie“ gibt.
Im weiteren Projektverlauf werden bis Sommer 2024 noch ein Abschlussbericht sowie ein zusammenfassendes Diskussionspapier erstellt.
„Ziel unserer Arbeit ist, an den wissenschaftlichen Grundlagen mitzuwirken, anhand derer der Expertenkreis möglichst praxisorientierte Handlungsempfehlungen ableiten kann“, sagt Senior Berater Jörn Sünkel, der das Projekt beim Hamburg Institut leitet. „Wir freuen uns, wenn wir auf diese Weise einen Beitrag zur auch auf internationaler Ebene relevanten Diskussion um die Notwendigkeit einheitlicherer Methoden und Standards bei der PCF-Erstellung in der automobilen Wertschöpfungskette leisten können.“
Die Kurzpapiere stehen auf der Website des Expertenkreises Transformation der Automobilwirtschaft zum Download bereit.
Hier geht’s direkt zum Bericht (PDF)