Im Auftrag des Umweltbundesamtes haben das Hamburg Institut und imug die Kennzeichnung für Regionalstrom untersucht.
Ziel & Inhalt
Ökostrom aus der Region – für viele Verbraucher:innen ein attraktives Produktversprechen. Dafür, dass hinter diesem Versprechen auch eine verifizierbare und einheitliche Qualität steht, sorgt seit 2019 das Regionalnachweisregister (RNR). Im RNR werden vom Umweltbundesamt (UBA) Nachweise verwaltet, aus denen hervorgeht, in welcher EEG-Anlage eine bestimmte Menge Strom aus erneuerbaren Energien produziert wurde.
Was ist regionaler Grünstrom?
Als Regionalstrom gilt EEG-Strom, der aus einer Anlage stammt, die sich in einem 50-km-Umkreis um das Postleitzahlengebiet des Verbrauchers befindet. Durch das Regionalnachweissystem stellt das UBA sicher, dass die Zuordnung korrekt erfolgt und die regionale Eigenschaft einer aus erneuerbaren Energien erzeugten Kilowattstunde Strom nur einmal verkauft wird.
Woran lässt sich regionaler Grünstrom erkennen?
„Sichtbar“ wird der regionale Grünstrom in der Stromkennzeichnung, die jeder Stromanbieter erstellen muss. Verwenden die Anbieter Regionalnachweise, dürfen sie in ihrer Stromkennzeichnung aufführen, dass der von ihnen gelieferte EEG-Strom aus Anlagen in der Region der Verbraucherin oder des Verbrauchers kommt. Der entsprechende Anteil wird in der Rubrik EEG-Anteil („Erneuerbare Energien, finanziert aus der EEG-Umlage“) ausgewiesen.
Wie sieht eine verbraucherfreundliche Darstellung aus?
Mit der Transparenz und Verbraucherfreundlichkeit dieser Kennzeichnung haben sich das Hamburg Institut und die imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen im Rahmen eines Forschungsprojekts im Auftrag des UBA befasst. Eine anschauliche Darstellung soll das Ziel der regionalen Grünstromkennzeichnung unterstützen, die Akzeptanz der Energiewende vor Ort zu stärken. Dafür ist es notwendig, dass Verbraucher:innen die Stromkennzeichnung wahrnehmen und verstehen.
Studie: Hamburg Institut und imug legen Ergebnisse vor
Im Juli 2021 erschien der Abschlussbericht zum Forschungsprojekt „Ausweisung von regionalem Grünstrom in der Stromkennzeichnung“. In der vom Hamburg Institut und imug erarbeiteten Studie werden unter anderem die Möglichkeiten zur Ausweisung regionalen Grünstroms unter Berücksichtigung der aktuellen rechtlichen Anforderungen betrachtet und Empfehlungen für ihre korrekte und zudem möglichst verbraucherfreundliche Umsetzung ausgesprochen. Vor diesem Hintergrund erfolgt eine rechtliche Bewertung der Ausweisung von regionalem Grünstrom im bestehenden System der Stromkennzeichnung.
Das Interesse an regionalem Grünstrom auf Verbraucherseite sowie die damit verbundenen Erwartungen wurden anhand von Fokusgruppen und einer deutschlandweit repräsentativen Befragung mit 2.200 Verbraucher:innen erhoben. Das Ergebnis ist u.a. ein Ranking verschiedener Darstellungsformen der regionalen Grünstromkennzeichnung.
Die Studie macht deutlich, dass auf Verbraucherseite ein großes Interesse an regionalem Grünstrom besteht und diesem ein wichtiger Beitrag für die Energiewende zugeschrieben wird. Für regionalen Grünstrom kann die Stromkennzeichnung ein wirkungsvolles Instrument sein, mit dem transparente und glaubwürdige Informationen an Verbraucher:innen vermittelt werden. Voraussetzung hierfür ist eine leicht verständliche Darstellung sowie ein einfacher Zugang zu diesen Informationen.